Lachen bei der Arbeit – ist das erlaubt?

Die beste und produktivste Phase in meinem Arbeitsleben als Angestellte war die, als in unserem Büro viel gelacht wurde. Das Lachen war auf dem gesamten Flur zu hören und machte andere Kollegen neugierig (und ein wenig neidisch?). Manch einer fragte uns, ob wir denn manchmal auch arbeiten. Huch, waren wir deshalb da? 😉

Durch das Lachen kam die Leichtigkeit und mit der Leichtigkeit kamen kreative Ideen zu Hauf. Nein, ich war nicht in der Kreativbranche oder im Kulturbereich tätig, sondern in einem IT Unternehmen. Gemeinsam mit meinem Kollegen verantwortete ich hoch komplexe und vermeintlich trockene Themen der internen Infrastruktur. Ich ging wahnsinnig gern auf Arbeit, freute mich auf meinen Tag, egal welche Aufgaben anstanden. Die Menschen arbeiteten gerne mit uns, eben weil es Spaß machte. Das Arbeiten war unkompliziert, Fehler waren Helfer, die zeigten was nicht geht. Nicht mehr und nicht weniger. Es entstand eine Atmosphäre der Offenheit, in der Gedanken laut ausgesprochen werden konnten, auch wenn sie noch unreif schienen. Sie wurden mit Neugier betrachtet, weitergesponnen, ausgelotet und nicht selten ohne weiteres Federlesen schlicht verworfen.

Lachen stiftet Gemeinschaft, es fördert das Wohlwollen untereinander und das Verständnis füreinander in Zeiten, in denen es weniger rosig aussieht. Leider wird Spaß auf der Arbeit von vielen Chefs misstrauisch beäugt und oft als Freizeitvergnügen eingestuft. So verwundert es kaum, dass diese für die Unternehmenskultur und die Effektivität höchst förderliche Stimmung durch Umstrukturierungen oder räumliche Trennungen zerschlagen wird. Viele verlernen auf Arbeit schnell das Lachen, arbeiten Tag für Tag ihren Aufgabenstapel ab und fühlen eher funktionale aber kaum menschliche Nähe zu ihren Kollegen. Die Kreativität sinkt und mit ihr die Motivation. Es wird mehr genörgelt und anstatt einander zu unterstützen, werden Verantwortliche gesucht.

Es ist eine Abwärtsspirale, die sich mit jedem Tag, an dem nicht gelacht wird, verfestigt. Die ersten Konflikte treten auf und schwelen vor sich hin. Kaum einer weiß, wie er damit umgehen soll. Wenige trauen sich, die Situation klar anzusprechen. Und all das, weil Schwere statt Leichtigkeit, Verbissenheit statt Spaß den Alltag prägt.

Meine klare Empfehlung für dich: Nimm es mit Humor. Ich hab leicht reden? Dann nimm dir kurz Zeit und genieße diesen wunderbaren Ausschnitt aus einem Vortrag von Benjamin Zander, seines Zeichens Dirigent mit einer herzerwärmenden Arbeitsmethode. In nur 1:20 min fasst er in Worten und mit einem Lächeln die Essenz dessen, was wir alle tun können, um es leichter zu haben.
Rule No. 6

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Und wenn du etwas mehr Zeit hast, dann empfehle ich dir gern noch diesen Vortrag von ihm, den er vor Lehrern hielt zum Thema Motivation.

Wie man sieht, kann man auch als Chef Spaß haben 🙂

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Photo by Tim Mossholder on Unsplash